Trennungsschmerzen Tipps gegen Liebeskummer
Laut Gedacht Ratgeber

Liebeskummer – Tipps gegen Trennungsschmerz

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Als ich meinen letzten Partner verließ, geschah dies meinerseits mehr oder weniger unfreiwillig. Aus diesem Grund brach für mich nach der Trennung die sprichwörtliche Welt zusammen. Fiese Trennungsschmerzen nisteten sich in meinem ganzen Körper ein. Der Liebeskummer brach über mich ein wie eine schwarze Welle, welche aber nicht abebben wollte, sondern sich immer nur kurz zurückzog, um mit erneuter Kraft über mich einzuschlagen. Wahrscheinlich kennen dieses Gefühl einige da draußen und an diejenigen, die es nicht kennen: Seid wirklich froh drum.

Jetzt mit Distanz betrachtet, ist es für mich tatsächlich schwierig mir dieses Gefühl nochmals in Erinnerung zu rufen. Denn es erscheint mir mittlerweile abwegig, wie sehr ich gelitten habe. Ich weiß, dass ich dachte, dass ich niemals mehr wieder glücklich werden würde. Alle meine Gedanken drehten sich um IHN, um mein Versagen (welches keines war), um meine Zukunft, die in meiner Vorstellung ohne ihn nicht existierte und gar nicht existieren konnte. Ich dachte, ich könne nie wieder jemanden finden, wie ihn (mittlerweile denke ich: zum Glück!).

Ich baute mir eine Blase aus Neonlichtern

Egal ob jemand danach fragte oder nicht, ich redete nur noch über ihn, meiner Angst, meinen Zweifeln, meinen Hoffnungen, dass es doch wieder etwas werden könnte mit uns. In meinem Kopf gab es keine anderen Gesprächsthemen. Wenn mein Umkreis über andere Dinge sprach, verletzte und irritierte es mich. Ich dachte mir: „Interessiert sich keiner für meinen Schmerz?“. Plötzlich hatte ich unfassbare Angst vor der Nacht und dem Schlafengehen, denn da holten mich die Gedanken ein. Und ich wollte alles, nur nicht alleine sein mit meinen Gedanken.

Wie ich zunächst damit umging? Man könnte es die absolute Verdrängung nennen: Nicht schlafen. Nicht alleine sein. Nicht daran denken. Nicht essen. Stattdessen hieß es für mich: Feiern gehen, Alkohol trinken, Nächte durchmachen und mich ständig mit Freunden oder neuen Menschen umgeben.

So zechte ich mich durch die Nächte und schlief wenig bis gar nicht. Ich baute mir eine kleine Blase aus Neonlichtern, lauter Musik und Alkohol und ich hatte furchtbare Angst vor dem Moment, in dem die Blase platzen würde. Denn in diesem Augenblick wäre ich komplett und mit voller Wucht auf den kalten Boden der Realität gekracht und hätte mich mit all diesen ekelhaften Gefühlen auseinandersetzen müssen, die tagtäglich um mich herum krochen wie fiese Kakerlaken.

Ich mag ein impulsiver Mensch sein aber genauso schnell wie ich dumme Entscheidungen treffe, bin ich nicht bereit mir von schlechten Menschen oder negativen Gefühlen mein Selbstwertgefühl nehmen zu lassen. Und so beschloss ich die Sache rationaler anzugehen. Meine Mutter war diejenige, die unermüdsam wiederholte: „Das was du jetzt fühlst, wird vorbei gehen. Ich weiß, du denkst im Moment, dass du nie wieder glücklich werden wirst aber vertrau mir, wenn ich sage, dass es vorbei gehen wird.“. Und so war es auch. Genau diesen Satz, müsst ihr euch alle immer wieder sagen und euch sicher sein, dass es so sein wird: Es wird vorbei gehen! Vertraut darauf und denkt irgendwann daran zurück, denn genau so ist es.

Die üblichen Tipps

Wir kennen die üblichen Tipps gegen Liebeskummer und Trennungsschmerz: sich mit Freunden treffen, Sport machen, einen Kurztrip in ein anderes Land unternehmen, sich eine neue Liebe suchen und so weiter. Aber all diese Tipps haben das gleiche Ziel, es handelt sich lediglich um Ablenkung. Ablenkung von den Gefühlen, dem Schmerz und der Trauer, die wir empfinden. Ich persönlich habe für mich erkannt, dass wir zunächst die Trauer verarbeiten sollten, bevor wir uns beispielsweise eine neue Liebe suchen. Keine Frage, ich sehe viele Menschen bei denen diese Art der Verarbeitung ganz wunderbar zu funktionieren scheint. Da ist die Bettwäsche, in der wir noch mit dem einen gekuschelt haben noch nicht gewechselt, da steht schon der nächste vor der Tür. Hierbei handelt es sich um Verdrängung in seiner besten Form. Dass diese Technik funktioniert, sei mal dahin gestellt aber dass wir uns damit in eine Art von Abhängigkeit begeben, ist genauso klar. Es ist wichtig alle Phasen der Trennung und des Trennungsschmerzes durchlebt zu haben um ein Resümee zu ziehen, zu wachsen und mit dem neuen Wachstum ins Leben zu starten, ob mit oder ohne neuen Partner an der Seite.

Stellen wir uns den Trennungsprozess und den damit verbundenen Liebeskummer und Trennungsschmerz als einen Berg vor, den es zu besteigen gilt. Wir stehen ganz unten im dunklen Tal, meistens unfreiwillig und müssen nach oben zum hellen Gipfel klettern. Der Aufstieg wird hart, manchmal werden wir Rückschritte machen, manchmal an einer Stelle verharren aber sicher ist, Schritt für Schritt werden wir weiter nach oben kommen. Menschen, die abspringen, bevor sie am Gipfel angekommen sind, sei es weil sie sich doch mit dem Expartner wieder aussöhnen, sich in eine neue Liebe stürzen, in Hass oder Depressionen verfallen, werden leider nie das Gefühl empfinden, die Vergangenheit als wichtige Erfahrung abgeschlossen zu haben.

Wie wir es besser machen können

Ich sprach vorhin von den verschiedenen Phasen nach einer Trennung, die wir durchlaufen sollten. Die Thematik der 4 Phasen habe ich aus einem Buch, welches mir nach meiner Trennung sehr geholfen hat. „Wenn der Partner geht“ von Dr. Doris Wolf hat mir klar gemacht, dass es sich lohnt den Berg zu besteigen. Ich konnte recht schnell nach der Trennung anders auf die Vergangenheit zurück blicken. Mittlerweile ganz ohne böse Gedanken an meinen Expartner, sogar ganz im Gegenteil. Gerne möchte ich ihre Tipps teilen und kann allen mit Trennungsschmerz und Liebeskummer wärmstens ihr Buch empfehlen.

Die 4 Phasen nach einer Trennung:

Phase I: Nicht-wahrhaben-Wollen

In dieser Phase verleugnen und ignorieren wir die Trennung. Jeden Morgen nach dem Aufwachsen trifft uns die Realität (die wir nicht wahrhaben wollen) mit voller Härte. Er ist weg. So als ob wir über Nacht einen Reset-Knopf gedrückt hätten. Wir wollen und können die Trennung nicht wahrhaben, können es nicht glauben. In dieser Phase hoffen wir auf eine Rückkehr zur Beziehung, wir hoffen auf Nachrichten des Expartners, einen Anruf, indem er uns weinend zu verstehen gibt, dass das alles nur ein fieser Albtraum war. Wir versuchen auf jedwede Art Kontakt herzustellen, sei es um zu besprechen wie es weiter geht, Klamotten aus der Wohnung holen zu müssen oder seine Freunde oder Familie zu involvieren. Der Trennungsschmerz und Liebeskummer überrollt uns mit seiner vollsten Wucht.

Phase II: Aufbrechende Gefühle

In dieser Phase haben wir starke Stimmungsschwankungen und fühlen uns orientierungslos, wir sind verzweifelt und hilflos, wir denken, dass wir nie wieder glücklich sein können. Der Trennungsschmerz und Liebeskummer ist in dieser Phase am stärksten. Gedanklich gehen wir immer wieder die schönen Erinnerungen durch. Wir fühlen uns schuldig an der Trennung. Vorwürfe wie: „Hätte ich nur besser das getan und hätte ich mich lieber so verhalten, dann wären wir noch zusammen.“ bestimmen unser Gedankenkarussell. Wir haben plötzlich Angst, das Leben alleine nicht meistern zu können und fürchten plötzlich die Nächte, die Wochenenden, das Alleinsein. Verzweiflung und Ängste wechseln sich ab mit Wut und Hass. Wir erniedrigen uns selbst, wenn wir einen Kontaktversuch zum Ex starten und sind gleichzeitig wütend auf ihn, wenn er auf den Kontakt nicht eingeht. Zeitgleich kommen auch Rachegefühle in uns auf, wir möchten dem Ex das Leben schwer machen.

Phase III: Neuorientierung

Obwohl es mit Sicherheit einige Rückschläge gibt, beginnen wir damit doch langsam daran zu glauben, dass es uns irgendwann einmal wieder besser gehen kann. Die Hoffnung die Trennung rückgängig zu machen, schwindet und dieser Gedanke fühlt sich nicht mehr so niederschmetternd an. Hass und Wut gegenüber dem Ex nehmen ein wenig ab. Wir entwickeln ein neues Selbstwertgefühl. Der Trennungsschmerz und Liebeskummer sucht uns nur noch hin und wieder auf.

Phase IV: Neues Lebenskonzept

Wir erkennen, dass die einzig schlüssige Lösung die Trennung war und erkennen, dass die Trennung keine Strafe für unser eigenes Versagen war. Uns wird bewusster, was wir von der neuen Partnerschaft und dem neuen Partner erwarten. Wir gewinnen eine neue Freiheit: Die Freiheit wir selbst zu sein. Wir erkennen, dass die alte Partnerschaft, die Trennung und der Prozess der Verarbeitung einen positiven Einfluss auf unsere zukünftigen Partnerschaften haben kann. Wir überwinden den Trennungsschmerz und Liebeskummer.

Die Umsetzung der Phasen

Die 4 Phasen sind keine getrennt voneinander existierenden Erfahrungen, die klar abgesteckt sind. Wir werden keine Tür schließen und eine neue Tür zur nächsten Phase öffen. Die Phasen verlaufen schwimmend ineinander über. Sie überschneiden sich, manchmal werden wir wieder für eine gewissen Zeit in eine alte Phase verfallen, obwohl wir schon weiter waren. Es ist ein Prozess mit Rückschlägen, Stillstand und Vorankommen. Manchmal machen wir 2 Schritte nach vorne um wieder 5 zurückzugehen. Fakt ist aber um sauber abzuschließen, sollten wir alle 4 Phasen durchleben.

Die Länge der Bewältigung des Trennungsschmerzes und des Liebeskummers ist bei jedem einzelnen unterschiedlich lang und hängt von den persönlichen Erfahrungen, Einstellung, Charakter und dem Umfeld ab. Grob geschätzt darf man sagen, dass es ca. 1 Jahr dauert bis man komplett in Phase 3 angekommen ist. Klingt lang? Umso besser ist es, sofort mit der Bewältigung zu starten.

Jetzt wissen wir zwar von der Existenz der 4 Phasen, doch wie kommen wir gut durch sie hindurch und das möglichst schnell? Zunächst einmal müssen wir das überhaupt wollen. Viele möchten sich gar nicht mit der Bewältigung beschäftigen, da Bewältigung auch Abschluss bedeutet. Und ein Abschluss ist ja genau das, wogegen wir uns vehement wehren. Vielleicht hilft der Gedanke, dass die Bewältigung des Trennungsschmerzes und Liebeskummers zunächst keine Wiederkehr zum Ex zu einem späteren Zeitpunkt ausschließt. Wir können aber mit der Selbstheilung nur gewinnen, unabhängig davon, wohin unser Weg uns noch führt.

Prozess Phase I:

  1. Ende akzeptieren: Hier müssen wir das Ende der Beziehung endlich akzeptieren. D.h. Wir sagen uns immer wieder „Ich bin bereit zu akzeptieren, dass die Beziehung zu Ende ist.“. Wir machen diese Aussage bewusst, egal ob wir uns hierfür vor einen Spiegel stellen müssen oder eine meditierende Haltung annehmen, wir rufen uns diese Aussage immer wieder in den Kopf und am besten sprechen wir sie laut für uns aus. Gefühle sind stark von unseren Gedanken beeinflusst, indem wir uns also immer wieder daran erinnern, dass die Beziehung vorbei ist, können auch unsere Gefühle anfangen zu akzeptieren.
  2. Offener Umgang: Wir erzählen unseren Freunden, Familie, Bekannten und Kollegen, dass die Beziehung vorbei ist. Das ist im Grunde der Folgeschritt des 1. Schritts. Wir sprechen es laut aus vor anderen Menschen. Damit machen wir die Trennung automatisch endgültig.
  3. Kontaktabbruch: Kontakt zum Ex vermeiden. Egal ob der Ex krank ist, wir noch Dinge aus der Wohnung zu holen haben, es gibt keinen Grund persönlich mit ihm in Kontakt zu treten. Ich weiß, dass es schwer ist aber das ist einer der wichtigsten Schritte. Ich habe damals nach meiner Trennung jegliche notwendige Kommunikation über meinen Vater laufen lassen, sodass mir dieser Schmerz erspart bleiben konnte.
  4. Klar machen, dass nicht alles toll war: Wir beantworten uns ehrlich Fragen über die Wertigkeit der Ex-Beziehung wie z.B.: Hatten wir Vertrauen zueinander? Habe ich mich von ihm akzeptiert gefühlt? Hatten wir gemeinsame Interessen, Hobbys, Einstellungen? Konnte ich mich persönlich entfalten? Konnten wir über Konflikte und unterschiedliche Meinungen reden? Hatten wir gemeinsame Feunde? Konnte ich mich auf meinen Partner verlassen? Konnten wir uns auf Kompromisse einigen? Wenn wir sauer aufeinander waren, sprachen wir darüber, versteckten wir den Ärger oder versuchten wir uns sogar gegenseitig zu verletzen? Fühlte ich mich überwiegend gut in der Partnerschaft? Mir persönlich haben diese Fragen dabei geholfen, zu erkennen, dass die Partnerschaft nicht so gut war, wie ich sie mir meistens ausmalte. Ich merkte zwar, dass wir grundsätzlich eine harmonische Beziehung miteinander gehabt haben, dies aber immer nur auf Kosten meiner eigenen Gefühle war. Denn ich hatte meine eigenen Bedürfnisse, der Harmonie wegen, immer sehr weit nach hinten gesteckt.

Prozess Phase II:

Im Grunde ist diese Phase die schwierigste Etappe, denn wir haben akzeptiert, dass es kein Zurück gibt und diese Realtität trifft uns mit voller Wucht und ganzer Härte. Und dieser Realitätsschock verursacht in uns Verzweiflung, Einsamkeitsgefühle, Selbstzweifel und Wut auf den Ex. Diesen Gefühlen des Trennungsschmerzes und des Liebeskummers können wir mit unseren Gedanken entgegen wirken und indem wir einen guten Umgang schaffen.

Umgang mit Verzweiflung, Einsamkeit, Selbstzweifeln und Wut:

  1. Akzeptieren: Wir müssen uns die Trauer zugestehen, wir haben einen wichtigen Menschen verloren und deswegen dürfen wir uns so fühlen. Wir müssen mit uns selbst geduldig sein.
  2. Trauerzeitraum schaffen: Wir nehmen uns bewusst 1 Std am Tag Zeit zum Weinen und um traurig zu sein. So verdrängen wir die Traurigkeit nicht, was wichtig ist, wir lassen sie aber auch nicht den ganzen Tag zu und bewältigen unseren Alltag.
  3. Abschiedsbrief an Ex schreiben: Wir schreiben einen Brief an den Ex, den wir nicht abschicken. Es geht nur darum, für uns Abschied von einem geliebten Menschen zu nehmen.
  4. Kontakt zu Freunden aufnehmen: Kontakt mit Menschen zu haben, die uns Liebe und Freunschaft geben, also das, was wir meinen, mit dem Partner verloren zu haben, zeigt uns, dass wir keinen Partner brauchen um Liebe zu bekommen. Aber nicht zu viel über die Trennung reden mit unseren Freunden, sondern sich auch mal ablenken lassen, das ist wichtig.
  5. Aktivitäten Liste: Wir haben einiges an Aufgaben liegen lassen während der ersten Phase. Nun sortieren wir unsere To-Dos, sortieren nach Wichtigkeit und arbeiten sie Schritt für Schritt ab. Hier geht es darum, wieder Kontrolle über unser Leben zu gewinnen und lenken uns gleichzeitig ein wenig ab. Zudem ist das Abhaken einer erledigten Aufgabe, so klein sie auch sein mag, ein positives Ereignis für uns.
  6. Erinnerungen loswerden: Wir sammeln Fotos, Geschenke, Stücke, die uns an ihn erinnern, ggf. den Ehering zusammen und verlagern die Sachen an einen nicht sichtbaren Ort. Nicht wegwerfen! Das würden wir bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt bereuen.
  7. Wir sind stark: Wir rufen uns immer wieder in Erinnerung, dass der Schmerz uns nicht überwältigen wird. Wir können ihn und die Verzweiflung aushalten. Sie werden vorüberziehen.
  8. Wochenenden und Freizeiten fix vorplanen: Um nicht in Leerräume zu rutschen, die uns wieder herunterziehen (wir haben schließlich unsere fixen Trauerzeiten am Tag) sollten wir freie Zeiträume vorplanen. Zeit mit Freunden, mit Familie, ein Hobby, ein Friseurtermin, ein Yoga-Kurs. Es gibt viel zu tun!
  9. Schuldgefühle umwandeln: Schuldgefühle ändern nun auch nichts mehr. Haben wir Fehler in der Beziehung gemacht? Wahrscheinlich ja. Wir denken bewusst über unsere Fehler nach und und ziehen Rückschlüsse daraus, was wir in der nächsten Beziehung besser machen möchten.
  10. Wut herauslassen: Manchmal sind wir unfassbar wütend auf den Ex. Wir möchten uns rächen, das ist immer eine ganz schlechte Idee und hilft uns letztendlich nicht weiter und nur darum geht es: Dass wir weiterkommen. Sind wir wütend? Dann fahren wir an einen verlassenen Ort und schreien es heraus, wir können auch mit Eiswürfeln um uns werfen (weniger gefährlich als Glas aber gleicher Effekt: splittert nämlich schön), wir schreiben einen bösen vorwurfsvollen Brief an den Ex (ohne ihn abzuschicken, versteht sich).

Prozess Phase III:

Wenn wir ein paar der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können, befinden wir uns in Phase III, glückwunsch!

Können wir uns wieder mehr auf den Job und Alltagspflichten konzentrieren?

Verspüren wir ab und zu wieder Freude am Leben?

Können wir mit weniger Wut und Tränen über den Ex reden?

Empfinden wir wieder mehr Interesse für andere Menschen?

Können wir es ertragen den Ex zu sehen ohne vollkommen aufgelöst zu sein?

Haben wir die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung aufgegeben?

Konnten wir einige der o.g. Fragen mit „Ja“ beantworten, dann wissen wir, dass es voran geht. Auch wenn uns unser Vorankommen in diesem Augenblick immer noch etwas langsam erscheint, nicht entmutigen lassen. Jeder braucht seinen persönlichen Zeitraum um mit dem Trennungsschmerz und Liebeskummer abzuschließen. Das ist völlig in Ordnung.

In Phase III startet die Loslösung der vergangenen Partnerschaft. Es ist ein schwieriger Schritt, denn sie bedeutet das Aufgeben der Liebe, der Sehnsucht, der Sicherheit aber wir geben auch auf, über ihn zu sprechen und uns gedanklich mit ihm auseinander zu setzen. Häufig fühlen wir uns in dieser Phase dazu ermutigt eine freundschaftliche Beziehung zum Ex aufzubauen. Diesen Gedanken vergessen wir sofort! Phase III ist trügerisch, denn wir haben noch nicht endgültig abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt eine Freundschaft aufzubauen, würde uns nur zurückwerfen. In dieser Phase manifestieren wir die Entwicklung in Phase II.

  1. Akzeptieren: Wenn wir noch Liebe für den Ex empfinden, akzeptieren wir das aber wir erlauben es uns nicht, dass diese Gefühle unser Leben vollkommen bestimmen.
  2. Abschiednehmen: Vielleicht hilft uns ein kleines Trauerritual um den Prozess zu beschleunigen. Wir packen uns die weggepackten Erinnerungs-Gegenstände, schauen sie uns einzeln an und gehen gedanklich durch, welche positive Erinnerung wir damit mit dem Ex verbinden. Tut weh? Soll es auch. Je mehr es schmerzt, umso schneller sind wir damit durch.
  3. Erinnerungen umwandeln: Sobald wir eine liebevolle Erinnerung an den Ex haben, rufen wir uns eine negative Erinnerung in den Kopf (außer beim Trauerritual).
  4. Bewertung verändern: Oftmals haben wir negative Gefühle über uns selbst. Z.B. sagen wir: „Er hat uns gedemütigt“ z.B. indem er uns betrogen hat. Wir rufen uns in den Kopf, dass sein Entscheidung eine Affäre zu beginnen, nichts mit uns zu tun hat. Eine Affäre zu beginnen, die er uns verschwiegen hat, ist Ausdruck seiner Unfähigkeit, zu seinem Verhalten zu stehen und seiner Angst vor unserer Reaktion.
  5. Selbstwertgefühl steigern: Wir erstellen eine Liste über mindestens 10 positive Eigenschaften über uns selbst. Ich verspreche euch, wir haben alle mindestens 100 😉
  6. Anforderungen reduzieren: Meistens erwarten wir von uns selbst viel mehr als von allen anderen Menschen. Es gibt keinen Grund so hart mit uns ins Gericht zu gehen. Es ist in Ordnung, in bestimmten Bereichen mal nicht in Ordnung zu sein. Niemand ist perfekt.
  7. Flirten: Am wichtigsten ist es nach wie vor, was wir von uns halten und nicht was andere denken. Aber ein paar Komplimente können gut tun. Vielleicht melden wir uns auf der ein oder anderen Singlebörse an, um unseren Marktwert zu testen und wieder etwas Spaß am Flirten zu entwickeln, ganz unverfänglich, ganz ohne Verpflichtungen.

Prozess Phase IV:

Wir haben es fast geschafft, der Gipfel liegt nun fast vor uns. Wenn wir die meisten der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können, befinden wir uns in Phase IV.

Wir können die Gründe der Trennung akzeptieren?

Wir kennen unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche?

Wir haben Vertrauen in die Fähigkeit alleine zu leben?

Wir wissen, was uns in einer neuen Partnerschaft wichtig ist?

Wir haben uns neue private und berufliche Ziele gesetzt?

Wir können anderen Menschen wieder vertrauen?

Wir sehen uns als freien unabhängigen Menschen?

In dieser Phase gibt es keine weiteren Punkte, die uns bei der Bewältigung der Trennung unterstützen könnten, denn wir haben den Prozess bereits vollzogen. Der Trennungsschmerz und Liebeskummer dominiert uns schon lange nicht mehr. Es geht darum, in die Zukunft zu schauen und damit wie wir mit ihr umgehen möchten, vor allem in Bezug auf eine neue Partnerschaft.

Welche neue Sichtweise und Verhaltensweisen können wir für eine neue Partnerschaft entwickeln?

  1. Notwendigkeit: Eine Partnerschaft ist nur erfolgreich, wenn sie nicht unbedingt notwendig für uns ist. Erst wenn wir alleine leben und zufrieden sein können, sind wir bereit für eine bedingungslose Partnerschaft. Falsche Gründe für eine Beziehung wären z.B. Einsamkeit überwinden, Elternhaus entfliehen, den Erwartungen anderer entsprechen, Bestätigung zu erhalten, materiell abgesichert zu sein.
  2. Respekt: Wir haben jederzeit das Recht darauf uns von einem Menschen zu trennen oder bei ihm zu bleiben. Wir haben kein Recht darauf, unseren Partner nach unseren Vorstellungen zu ändern.
  3. Selbstliebe: Wir möchten, dass uns jemand bedingungslos liebt? Dann müssen wir uns selbst lieben. So einfach ist das.
  4. Gegenseitige Unterstützung: Hat unser Partner Träume und Wünsche? Dann unterstützen wir ihn dabei, diese zu erreichen. Die erfolgreichen Partnerschaften basieren darauf, dass beide Individuen sich frei entfalten können.
  5. Eigene Bedürfnisse: Wir müssen unsere eigenen Bedürfnisse äußern, auch wenn wir das Risiko eingehen, den Partner zu verärgern. Es bringt nichts im Stillen enttäuscht oder verärgert zu sein. Nur so können wir eine gute und erfüllende Beziehung erfahren.

Mir persönlich haben die Tipps sehr geholfen, den Trennungsschmerz und Liebeskummer besser zu überwinden. Ich hatte recht schnell begriffen, dass es um meine Heilung geht und aufgehört mir Vorwürfe zu machen oder meinen Ex zu hassen. Mittlerweile blicke ich recht entspannt auf die alte Beziehung zurück und weiß, was ich in Zukunft von einer Beziehung erwarte. Wer das Buch von Dr. Doris Wolf kaufen möchte (es lohnt sich), hier geht es zum Shop: Wenn der Partner geht

Habt ihr den Trennungsschmerz und Liebeskummer überwunden aber keine Lust auf eine neue Partnerschaft, versucht es doch mal mit einer lockeren Beziehung: How To Mingle – Lockere Beziehungen

Titelbild: Foto von Polina Zimmerman von Pexels

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