Online-Dating
Er wird's nicht Generation Y

Geduldsprobe: Online-Dating

VON GAST

Ich habe mich mal in das Online-Getümmel der suchenden Menschen begeben und mir einen Eindruck über dieses Thema verschafft. Nun, was soll ich sagen. Online-Dating ist genauso wie ich es mir gedacht habe, aber gleichzeitig auch nicht. 

Aber von Anfang an. 

Während sich eine Freundin von mir auf einer App angemeldet hat und uns ihre ersten Eindrücke von dort mitteilte, dacht ich mir: „Hmm… okay, irgendwie bist du selbst doch auch neugierig, wie das dort so läuft.“ Nach längerem hin und her Diskutieren mit mir selbst sowie dem Abwägen, ob jetzt der passende Zeitpunkt ist oder nicht, weil ich dafür eigentlich keine Zeit habe, hat mich die Neugierde übermannt. 

Bis dato kannte ich nur die Erzählungen von anderen sowie deren Erfolgsgeschichten. Prinzipiell habe ich bis zu diesem Zeitpunkt festgestellt, dass jeder das finden kann was er auch sucht. 

Nun, ich habe mich für eine App entschieden und mich dann auch direkt angemeldet. Nach den ersten fünf Minuten habe ich sie direkt wieder gelöscht. Ich war etwas abgeschreckt von den ganzen Menschen dort.

„Okay, komm du musst dem ganzen auch erst mal eine Chance geben,“ dachte ich mir dann. Neuer Versuch, neues Glück, so oder so ähnlich heißt dieses Sprichwort doch. Gleiche App, neue Anmeldung. 

Nach dem zweiten Anlauf ließ ich mich dann auch auf das ganze Online Ding ein. Ich habe geswiped was das Zeug hält. Kam sozusagen auch in einen völligen Swipe-Rausch. Ich fing an die Leute nur nach einem ihrer Bilder zu beurteilen und fühlte mich leicht arrogant. Aber hey, was soll’s. Daraus besteht das ganze Online Dating ja. Nachdem ich die ersten Likes verteilt hatte, schwebten auch die ersten Matches rein sowie die ersten Nachrichten. Ich war verblüfft, wie schnell das alles doch ging. 

Aber nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. Man muss auf einiges gefasst sein. Zunächst darauf, dass einen Leute, die man kennt, erkennen, was auf der einen Seite zwar auch von Vorteil sein kann, kann auf der anderen immens störend sein, z.B. wenn man von den Leuten angeschrieben wird, von denen man es eigentlich gar nicht möchte. Außerdem muss man mit den verschiedenen Menschen, mit denen man anfängt zu schreiben, auch jonglieren können. Auch muss man damit rechnen, ein unmoralisches Angebot gemacht zu bekommen, welches man definitiv nicht erwartet. Ganz wichtig ist, zu wissen, was genau man auf der App sucht. 

Allerdings ist auch nicht alles schlecht daran. Gerade als verschlossene Person gelingt es einem ziemlich schnell, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Man kann ziemlich gut seine Wohlfühlzone verlassen, man kann lernen, sich schneller dem gegenüber zu öffnen, oder auch mal über Themen zu reden, die einem eigentlich unangenehm sind. Man kann auch über seinen Schatten springen und jemanden anschreiben. Auch wenn es nicht funktioniert, der andere also nicht zurückschreibt kann man wenigstens sagen, hey ich habs probiert. 

Alles in allem ist festzuhalten, dass man definitiv der Typ für Online Dating sein muss. Außerdem sollte man einen gewissen Grad an Zeit, Geduld und Nerven mitbringen.

Titelbild: Foto von Sam Lion von Pexels

Über die Autorin


eins46einhalb sagt über sich selbst:

Ich entspreche in keinerlei Hinsicht der gesellschaftlichen Norm. Ich bin eins46einhalb groß, bin vorlaut und halte mich nicht an gesellschaftliche Gepflogenheiten. Ich bin ein kleiner Hitzkopf, dem es nicht mehr ausreichte, sich bei seinen Freunden über die Gesellschaft aufzuregen, so kam dann eines Nachts die Idee zum Blog eins46einhalb.

Der Text ist bereits auf ihrem Blog erschienen.

Mehr von eins46einhalb auf ROMANTISCHER WIRDS NICHT gibt es hier.